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Nur wer groß denkt, wird auch Großes erreichen!

Obiges Zitat ist eines von vielen Gemeinsamkeiten, die uns beide verbinden und in vielen Dingen ist sie diejenige, deren Rat ich befolge, wenn ich mal nicht weiter weiß. Sie – Spiegel, Gewissen und Vertraute, die tief in meine Seele hinabblicken kann und als eine von wenigen das auch darf. Sie ist keine geringere als die TV-Moderatorin Alexandra Polzin, die seit über 20 Jahren die Medienlandschaft durch Eloquenz, Schönheit und Mutterwitz bereichert, weil sie schon mit wenigen Sätzen einen ganzen Saal für sich gewinnen kann.
Alexandra ist ein echtes Berliner Kindl und trägt das Herz auf der Zunge.

Was dieses Interview für mich so herausfordernd macht, ist unsere besondere Freundschaft. Zwischen einem kurzen Kennenlernen im Beck am Rathauseck, bei dem Alexandra als Testimonial für Regulat Beauty von Dr. Niedermaier Pharma mir sehr charmant meine ersten Regulat-Shots verkauft hat und diesem Shooting auf der Münchener Maximiliansbrücke liegen 2 ½ Jahre, gefühlt jedoch eine halbe Ewigkeit an gemeinsamen Erlebnissen, geteilten Erfahrungen, Höhen, Tiefen und gegenseitiger Inspiration.

In den kommenden Stunden werden wir uns mal kaputtlachen, mal tiefgründig sein, uns aber auch mit spannenden Fragen beschäftigen, ob Schönheit Segen oder Fluch sein kann. Dass sie für ihr Aussehen ja „ebent nüscht“ dafür könne, wird sie später sagen und dass sie nicht wenigen Vorurteilen aufgrund ihres Äußeren begegnet sei.

Bevor aber Fotografin und Freundin Tanja Valérien-Glowacz auf Münchens nostalgischer Brücke einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das Gelingen unserer Sache nimmt, in dem sie uns so ausgelassen zum Lachen bringt, haben Alexandra und ich im Vorfelde eher so profane Dinge zu lösen, wie..was ziehen wir eigentlich an?
Bekannterweise kann die Wahl des falschen Outfits zum ähnlichen Desaster werden wie schlechtes Licht. Als ich also vorschlage, statt des von Alexandra gewünschten Etuikleids meinen bequemen Denim-Hosenanzug anzuziehen, zieht auch Alexandra kurzerhand einen ebensolchen aus ihrem Kleiderschrank.

Und so liegt diesem Shooting, wie Hesse sagt, ein Zauber inne, der uns herrliche Momente und Bilder beschert. Und jedes Mal, wenn ich später über die Brücke an besagter Stelle vorbeifahre, muss ich an den unbeschwerten Septemberabend zurückdenken und innerlich schmunzeln…

Alexandra, du kommst aus Berlin…aus – wie du mir erzählt hast – bodenständigen und sehr liebevollen Familienverhältnissen

Ja, das stimmt. Ich bin als Einzelkind in einem einfachen Umfeld aufgewachsen…aber mit maximalen Chancen, die mir meine Eltern ermöglicht haben.

An was erinnerst Du Dich am ehesten, wenn du an deine Kindheit zurückdenkst?

Liebevoll und behütet, in einer Großstadt großgeworden, die mir nach der Wende als Westberliner Jugendliche eine ganz neue Welt dargeboten hat. Meine Basis für mein Leben waren meine sehr sozial orientierten Eltern, die mir alles ermöglicht haben, sie legten den Grundstein für meinen heutigen Job.

Meine Mutter ist Altenpflegerin und bei uns hat auch noch meine schwerkranke Oma gelebt. Nach einem Schlaganfall war sie linksseitig gelähmt. Wir nahmen sie zu uns und meine Eltern pflegte sie liebevoll.
Ich bin sozusagen mit der Pflege eines Menschen großgeworden.
Mein Eltern waren so fürsorglich und schauten, dass ich oft in Kindergruppen integriert war, denn die Pflege hat sehr viel Leid mit sich gebracht. Man kann auch sagen, dass ich mit einer Verantwortung großgeworden bin – daraus habe ich ein Gespür für die Nöte von Menschen entwickelt.

Berliner Abendstimmung

Was hat dir deine Mutter mitgegeben?
Ich würde sagen Nächstenliebe: Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hatte er bereits einen einjährigen Sohn. Ich rief meine Mutter an und sagte: Mama, ich habe einen Mann kennengelernt, aber er hat bereits ein Kind…ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Sie gab mir folgendes mit: Alexandra, unsere Familie liebt jedes Kind, das uns vor die Tür gesetzt wird. Wir nehmen jedes Kind an.

Und was hat dir dein Vater gelernt?
Bodenhaftung, Zielstrebigkeit, Professionalität im Job, ich bin immer pünktlich. Mein Vater war Beamter und ist sehr diszipliniert. Außerden nimmt er kein Blatt vor den Mund, besitzt einen nüchternen Humor und den Schalk im Nacken habe ich auch von ihm.

Dein Erfolgsgeschichte begann wo?

NBC Europe, dem Live Nachrichten Kanal, dort habe ich ein Volontariat gemacht. Währendessen wurde ich zu einem Casting für ein interaktives Liveformat geschickt. Als Moderatorin ging ich ab da jeden Abend live on Air. Es gibt nichts, was ich noch nicht moderiert habe.

Wann war dir klar, dass du Talent für die Bühne hast?
Erst, als ich die Chance bekommen habe. Aber wenn du meine Mutter fragst, dann habe ich schon als Kleine immer mit dem Löffel andere interviewt.

Alexandra, du bist eine Frau mit einer faszinierenden Schönheit, ich kann mir vorstellen, dass sie auch andere verunsichern kann. Ist Schönheit Segen oder Fluch?
Das kann ich so nicht beurteilen, weil ich das so nicht sehe…ich denke, ich komme ernster an, als andere.
Bin ja eher ein nachdenklicher Typ und niemand, der sofort mit allen gleich plänkelt. Lieber suche ich in einem Gespräch die Tiefe, will in die Augen schauen…es kann sein, dass das eher die Menschen verunsichert.
Früher dachten viele Menschen, ich sei eingebildet, obwohl ich einfach nur da stand und nichts tat. Ich musste mir Sympathien tatsächlich erarbeiten.

Wo siehst du dich und deine Positionierung?
Am liebsten in einem anspruchsvollen Talkformat, wo alles ginge.
Ich habe es verpasst, mich der Medienbranche unterzuordnen. In meiner Welt gibt es keine Begrenzung. Für alle Frauen da draußen: Wir können alles sein, wir sind intelligent, Vollweiber, sexy, eloquent. Ich möchte mich nie auf eine Positionierung festlegen, deswegen bin ich frei und nicht in einer Festanstellung. Seit längerem coache ich auch den Nachwuchs in der Medienlandschaft und gebe Präsenz- und Redetrainings. Meine Leidenschaft gilt der freien Spontanrede, die nur wenige gut beherrschen.

Was kannst du auf der Bühne leben, von dir preisgeben und was würdest du noch gern zeigen?
Ich lebe alle Facetten meiner selbst auf der Bühne komplett aus, obwohl ich von allen gesehen werde und das ohne Angst. Aber das Wichtigste ist mir immer, eine Message mitzugeben, die nachhaltig ist. Das schönste Kompliment ist, wenn mir nachher jemand aus dem Publikum sagt: „…dieser eine Satz hat mir so viel bedeutet…den nehme ich heute mit nach Hause.“ Am besten klappt das, wenn du das Gefühl für den Moment hast, wenn du spürst, jetzt hast du sie bei dir. Es ist immer ein Austausch mit dem Publikum…

…und wenn du merkst, ich habe sie nicht?
Da geht man runter vom Gas, irgendwann merkt man, das ist nicht der richtige Ort, nicht der richtige Zeitpunkt, dann machst du anständig deinen Job, und akzeptierst es einfach. Dennoch gehe ich unbefriedigt nach Hause…

Erzähle über deinen Job bei HSE 24
Ich bin dort seit über fünf Jahren Verkaufsexpertin im Bereich Mode – High Fashion – Cashmere und glamouröse Looks. Ich wurde dadurch also fünf Jahre selbst intensiv auf Verkauf geschult und da das live im TV ist, siehst du den Erfolg auch sofort. Das bedeutet natürlich auch Druck und Anspruch an dich selbst, immer besser zu werden, alle Möglichkeiten zu schöpfen.

Bleiben wir bei der Mode – Wie würdest Du deinen eigenen Stil beschreiben?
Klassisch, sportlich, lässig aber auch mal glamourös.

Welche Label entsprechen dir und deiner Personality?
Liebeskind, Laurèl, Luisa Cerano

Was bedeutet Freundschaft für dich….was schätzt du an einer Freundschaft am meisten?

Freundschaft bedeutet, dass man innerhalb derselben freier ist als alleine und 100 % seine Persönlichkeit zeigen kann mit all seinen Stärken und Schwächen und sich im besten Fall im anderen spiegeln kann.
In unserem Fall : Wir haben genau das in dem anderen gefunden und können gemeinsam jeden Weg gehen ohne Vorbehalte, ohne Angst, ohne Zensur. Schön ist, dass es wirklich bei Freundschaften so etwas wie Synchronizität gibt…nämlich, dass man gleich schwingt, und sich gegenseitig beflügelt.

Was war dein peinlichster Moment auf der Bühne?
Ich durfe vor zwölf Jahren neben OB Christian Ude den Franz-Josef-Strauß-Tunnel eröffnen. Ein Münchner Highlight mit Politprominenz, Presse und Live-Übertragungen. Ich habe die Moderation gemacht und der Kardinal des Erzbistum München sollte ein Band durchschneiden. Ich hatte ein wunderschönes Dirndl an. Kurz vor der Lifeübertragung platzte mir das Dirndl…Das werde ich nie vergessen:)

Vom Landtag aus genießen wir die letzten Sonnenstrahlen

Bildrechte: Tanja Valérien-Glowacz (Shooting), Alexandra Polzin (Privatbilder)

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